
„Ponickau… hat ein Schäfereivorwerk nebst starker Ziegelei, 1 Gasthof, einige Leineweberei und Spinnerei, starke Bienenzucht, Heidekorn- und besonders guten Samenkornbau, auch Handel mit Wacholderbeeren, insbesondre aber starke Flachs-, Vieh- und Jahrmärkte, nämlich Freitags nach Mariä Geburt und (seit 1820) nach Laetare. Noch vor 90 Jahren zeigte man in einem Kirchengewölbe das wunderthätige Marienbild, welches starke Wallfahrten und hierdurch den Jahrmarkt veranlaßt hat.

Die Processionen gingen auch nach dem Rosenbrunnen, dessen Wasser für heilsam galt, und welcher 1/2 St. vom Dorfe am Rosenberge im Walde quillt. Auch mögen mit den Walfahrten die „Mariengroschen“ zusammenhangen, die sonst ins Procuraturamt Meißen erlegt wurden. Zum Markte kommen selbst Dresdener Händler, und besonders viel Flachs aus der Lausitz. Ein Teil des Budenzinses fällt der Kirche zu, und jedes Haus hat während des Marktes Schank- und Gastrecht. Die Kirche hat noch ihren interessanten und wohl-erhaltenen Altar mit Schnitzerei vom Jahre 1457 und Malerei von 1502…

Der 1778 erbaute Turm gewährt reiche Fernsichten… Die Schule wurde 1787 erneuert. P. gehörte 1349, wo es 2 Gasthöfe hatte, grösserntheils nach Schönfeld, übrigens aber, und ebenfalls als Markgrafenlehn, zum hiesig. Rittergute des Ulrich Schaf, eines muthmaßlichen Ahnherrn der schles. Grafen Schafgotsch. Eine Hälfte hat der Hainer Rath 1472 an Helferich v. Meckau auf Linz verkauft, dabei sie stets geblieben. Allmälig kauften die Besitzer Grundstücke zusammen und bildeten daraus ein Vorwerk, das 1631 als Gut bestätigt wurde.“
(Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreiches Sachsen von Albert Schiffner, des k.s. Alterthumsvereines u. der Gesellsch. für Natur- und Heilkunde in Dresden, der deutschen Gesellschaft zu Leipzig u. der Oberlaus. Gesellsch. de Wissensch. ordentl. Mitgliede, Leipzig 1840, S. 534)

„1912 erfolgte die Instandsetzung der Kirche durch Architekt Woldemar Kandler… Der älteste Teil dürfte der Chor sein. Seine Mauerstärke von 130 cm und das… 1912 durch eine Tür ersetzte Rundbogenfenster weisen auf romanischen Ursprung hin… Alter Altar: Im Schrein ist die Krönung der Maria dargestellt. Maria kniet in der Mitte, seitlich Gottvater und Christus, die Krone über ihr Haupt haltend…. Die Flügel enthalten in je zwei Reihen die geschnitzten Figuren je dreier Apostel.“

„Eine Tonnenwölbung findet sich zudem auf der 1511 datierten Verkündigung in Ponickau, die dem in Großenhain ansässigen Maler Pancratius Grueber zugeschrieben wird.“ (Foto des Altars beim Erntedankfest 2013)
(Sven Lüken, Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert, Göttingen 2000, S. 161)
Noch nicht gefunden: „Ponickau“ – Rosenberg, Rosenborn und Rosenteich / / Kissro, Reinhard. – In: Namenkundliche Informationen. – ISSN 0943-0849. – 1990, H. 58, S. 49-54