
An einem wundervollen Oktobertag mache ich mich auf den Weg nach Ponickau, um den Ort des Brunnenwunders zu besuchen. Vom Bahnhof Ortrand aus gibt es erst einen kleinen Umweg um das Eisenwerk herum, dann finde ich am Bahnübergang den Wanderweg mit dem grünen Strich, der zunächst nach Kraußnitz (Ortsteil von Schönfeld) führt. Ein prächtiges Hühnerhaus fällt mir auf, dann sehe ich das Herrenhaus. Das Rittergut wurde 1551 urkundlich erwähnt und 1937 aufgelöst, das Herrenhaus in seiner jetzigen Gestalt 1771 erbaut. Als Besitzer werden Friedrich Alexander und Christian Gottlieb von Süßmilch genannt* Hörnig, erwähnt.

Aus dieser Familie stammt auch der Generalmajor Karl Friedrich von Süßmilch genannt Hörnig, 1788 in Kraußnitz geboren, und sein Neffe, der Kartograf Moritz von Süßmilch genannt Hörnig. Das Familienwappen wurde im Keller ausgegraben, wo es als Fußbodenplatte gedient hatte. Heute dient das barocke Gebäude als Sitz der Gemeindeverwaltung und als Wohnhaus. Ein Schlosspark mit See schließt sich an (hier sollen schon bald Garagen und ein Feuerwehrhaus stehen), dann führt der Wanderweg im Bogen um den Park und zum Friedhof mit der hübschen Kapelle. Eine Frau hat ihr Fahrrad an den Zaun gelehnt, sie ist an einem Grab beschäftigt. Freundlich antwortet sie auf meine Frage nach dem Weg, der nun erst einmal zur Finkenmühle führt. (Fortsetzung folgt)
* Ein Genanntname, auch Vulgoname, ist ein Name, bei dem der Hausname aufgrund der Bindung an einen Bauernhof oder seltener ein Haus den wirklichen Namen einer Person überlagerte oder ihm beigefügt wurde. Die „Genannt-Namen“ stammen zum Teil aus der Zeit, als die Familiennamen eingeführt wurden (spätes Mittelalter). Bei späteren Namensbildungen dieser Art bezog sich der „Genannt-Teil“ oft auf den Besitz, oder die Namen entstanden infolge einer Adoption, wobei sich der „Genannt-Teil“ auf den Namen des Adoptivvaters oder gegebenenfalls der Adoptivmutter bezog. Ursprünglich galten sie für eine Einzelperson, später für die ganze Familie. (Wikipedia)
