
Der Wirt des Truckerstops „Pausen-Raum“ von Mehltheuer gibt auf. Er hat Angebote zur Neueröffnung aus Meißen und Oschatz erhalten, doch er lehnt ab. „Das sind für mich sterbende Städte, ebenso wie Riesa“, sagt er. Dabei ist doch alles erst frisch renoviert. Kommt man auf den großen Platz mit Rathaus und Kirche, so fehlen nur einige Menschen, um das Bild einer blühenden Stadt heraufzurufen.
Das Rathaus ist auf den Mauern des alten Klosters errichtet und beherbergt ein griechisches Restaurant im Ratskeller. Wie prächtig nehmen sich die grünen Pflanzen an der Fassade aus! Die Kirche St. Marien, 1244 nach dem Klosterbrand im gotischen Stil errichtet, erhielt später einen barocken Turm. Sie ist verschlossen, wird noch saniert.

Hinter der Kirche führt eine Pforte in den Tierpark, der Eintritt kostet 3 €, es lohnt sich unbedingt! Es geht den Hang hinunter, vorbei an Teichen mit Wasservögeln, rötlich leuchtet die Mauer des erhaltenen Klostergebäudes.

In einem kleinen Turm ist eine plätschernde Wasserkunst installiert. Zum Kloster hinüber führt eine Brücke. Das Gebäude ist offen, Tafeln berichten von der Geschichte der Ausgrabungen, ein Eichenstamm, der eingemauert war, ist ausgestellt. Die Stille ist fast unheimlich, ich trete wieder hinaus in den Klostergarten mit seinen historischen Obstgehölzen. Eine Tafel erinnert an Dietrich I. , Bischof von Naumburg, der 1119 die Gründung des Klosters Riesa als erstes Kloster in der Mark Meißen von Papast Calixtus II. bestätigen ließ. 1123 wurde er in Bosau von einem Laienbruder ermordet.

Im Erdgeschoss des Museums befindet sich ein gewaltiges Aquarium mit Fischen der Elbe. Von oben erschallen Vogelrufe. Nur ein einziges Kind mit seinem Vater ist außer mir in diesem kleinen Paradies unterwegs.

Weiter geht es durch die hübsche kleine Vorstadt am Stern die Straße entlang Richtung Nünchritz und zur Bushaltestelle. Aller zwei Stunden fährt hier ein Bus nach Meißen, einen wunderschöne Fahrt durch die Elbweindörfer.