Busfahrt nach Mühlberg (2)

Mühlberg, Frauenkirche, Pforte
Mühlberg, Frauenkirche, Pforte

Vorbei am Trödelladen und vielen „Plumpen“ führt die Kirchstraße zum Neustädter Markt, wo das Rathaus von 1549 mit dem facettenreichen spätgotischen Giebel steht, gleich daneben im spitzen Winkel die Frauenkirche. Das Kirchenschiff wurde von 1487 bis 1525 im gotischen Stil errrichtet. Über dem Portal befindet sich das Wappen des böhmischen Rittergeschlechts Berka von Duba, das Mühlberg von 1443 bis 1519 besessen hat. Die Berken von der Duba sind in Dresden bekannt als Besitzer mehrerer Burgen in der Sächsischen Schweiz. Agnes Bircke von der Duba aus der Familie Schleinitz galt als Wohltäterin und spendete auch für den Bau der Frauenkirche.

Grabstein in der Frauenkirche Mühlberg
Grabstein in der Frauenkirche Mühlberg

Die Kirche ist ständig geöffnet und birgt zwei Altäre und zwei Kruzifixe, da die Ausstattung des Klosters nach der Reformation hierher gerettet wurde. Der Hauptaltar stammt vom Dresdner Hofmaler Heinrich Göding. Ein Grabstein trägt die merkwürdige Aufschrift: „Gib acht, neugieriger Leser, hier liegt ein neuer Beweis deiner eigenen Sterblichkeit!“ – Beim Weitergehen Richtung Hafen kommt man an einem denkmalgeschützten Haus mit Laubengang vorbei. Dann erreichen wir den Damm, der die Stadt vor Hochwasser schützt. Unten weiden friedlich die Kühe. Eine Gedenktafel erinnert an die Elbeflut von 2002, bei der Mühlberg verschont blieb. 2010 begann der Bau einer hohen Schutzmauer am Hafen.  Dort liegt auch der Gedenkstein für das Lager des Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen vor der Schlacht bei Mühlberg am 24.4.1547.

Mühlberg, Schloss
Mühlberg, Schloss

Weiter geht es zum Schloss, dessen weiteres Schicksal noch ungewiss ist. O.E. Schmidt begegnete  bei seinem Besuch Mühlbergs einer Gruppe polnischer Saisonarbeiterinnen, die hier ihren Gottesdienst abhielten. Die Sache war ihm nicht ganz geheuer, besonders als der Pfarrer sich auf sein Fahrrad schwang, um weitere Orte heimzusuchen.

Vorbei an den Gärten am ehemaligen Stadtgraben geht es wieder in die Altstadt, die ebenfalls einen sehr schönen Marktplatz zu bieten hat. Vor allem ist hier die Apotheke von 1637 zu erwähnen, in der Theodor Fontanes Vater wirkte. Eine Tafel des Projektes „Frauenorte im Land Brandenburg“ erinnert an Fontanes Schwester Elisabeth Charlotte, die für seine „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ recherchierte.  (Fortsetzung folgt)

Mühlberg, Altstädter Markt mit Klosterkirche
Mühlberg, Altstädter Markt mit Klosterkirche

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