Busfahrt nach Mühlberg (1)

Mühlberg, Markt
Mühlberg, Markt

Die Schlacht von Mühlberg war ein Wendepunkt der sächsischen Geschichte – Der katholische Kaiser Karl V., unterstützt von Moritz, dem Albertiner, besiegte den evangelischen Kurfürsten von Sachsen. Heute lebt die ganze Stadt davon und hat eine Menge zu erzählen. Zum Lutherjahr ist alles fein hergerichtet, nur die Menschen kann man nicht herbeifördern. Wochentags ist alles still… Aber der Reihe nach. Man fährt mit der Tageskarte der VVO um 7.17 am Dresdner Hauptbahnhof mit dem RE 50 nach Leipzig ab und steigt in Riesa ganz gemütlich in den Bus Nr. 433 (Achtung: die Abfahrtszeiten beziehen sich auf einen schulfreien Wochentag, an Schultagen und Wochenenden verschieben sich die Zeiten erheblich). Zuerst ging es nach Strehla, eine kleine Runde über den Markt, wo man am liebsten aussteigen möchte, um sich ein wenig umzusehen. 

Mühlberg, Wagnergasse, Werkstatt
Mühlberg, Wagnergasse, Werkstatt

Dann an der Elbe entlang, über die neue Brücke, eine Runde um die Stadt und zum „Busbahnhof“, einem hübschen Häuschen, in dem es Döner gibt. Hier steigt man nun tatsächlichaus und geht die Wagnergasse entlang bis zur Ecke Klosterstraße, wo ein Schild in Richtung Museum (neben dem Kloster) weist. Es ist aber noch zu früh, das Museum öffnet erst 10.00 Uhr. Gleich ein paar hundert Meter weiter auf der Hohen Straße lädt die 105jährige Konditorei Schaller ein. Der Kuchen ist noch nicht aus dem Backofen heraus, aber eine leckere Wurschtsemmel wird schnell zurechtgemacht. In der Zwischenzeit bewundere ich die Familienfotos in der wohnlichen Gaststube. Die Uhr schlägt wie Big Ben.

Mühlberg, Kriegerdenkmal
Mühlberg, Kriegerdenkmal

Gleich hinter der Bäckerei endet die Altstadt und der Neustädter Graben Garten erinnert an die Zeit, als Mühlberg aus zwei Städten bestand, die sogar verschiedene Stadtherren hatten: 1295 beherrschte Otto der Jüngere von Ilenburg die Altstadt, während seine Vasallen, die Brüder von Pack, in der Neustadt hausten. 1354 saß Otto von Querfurt in Mühlberg und versuchte die Ländereien des Frauenklosters an sich zu bringen, worauf die Nachkommen des Herrn von Ilenburg eine klene Armee von 210 Mann nach Mühlberg führten. Der Herr von Querfurt rief die Bürger zu den Waffen und die Mühlberger Bürgerwehr war begründet, die heute noch in der Kgl. priv. Schützen-Gilde Mühlberg/Elbe e. V. weiterlebt. Etwas makaber ist es, dass der Altar in der Klosterkirche, der von den Schützen gestiftet wurde, ausgerechnet den Heiligen Sebastian, von Pfeilen durchbohrt, zum Schutzpatron hatte.  (Fortsetzung folgt)

 

 

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