Von Dresden aus kommt man mit der VVO-Tageskarte bis Elsterwerda, ins sächsische Brandenburg, aber dann ist Schluss. Deshalb freuten wir uns ganz besonders über die 48-Stunden-Aktion des Elbe-Elster-Kreises. Das Angebot war sehr umfangreich, die vielen Stationen konnte man gar nicht alle besuchen, so entschieden wir uns für Bad Liebenwerda.
Schon am Bahnhof stand ein kleiner, aber feiner Markt mit regionalen Spezialitäten. Dann fuhren vier Busse vor, in denen alle Platz fanden, und eine Gästeführerin erzählte allerlei Interessantes. Unterwegs stiegen noch einige Gäste zu.
Liebenwerda wurde 1231 erstmals urkundlich erwähnt und war damals im Besitz der Eilenburger. Es wurde zu einem Wallfahrtsort an der Niederstraße, die als Alternative zur Hohen Straße von Breslau bis an den Rhein führte. Die Busse hielten am Markt, wo uns schon ein Stadtführer erwartete.
Der Barbarabrunnen an der Nikolaikirche erinnert an die Sage vom Hirtenmädchen Barbara, das mit Fischen und Wasser aus der Schwarzen Elster Pestkranke heilte. Die Figur wurde von Dorothea von Philipsborn, einer bekannten Künstlerin der Lausitz, geschaffen. Auf der anderen Seite des Marktes versteckt sich eine weitere Plastik, die Wasserträgerin, ein Lauchhammer Eisenkunstguss. Am Markt steht auch die neu eröffnete Südbrandenburgische Orgelakademie.
Über den Rossmarkt spazierten wir zum Lubwartturm, dem Rest des Liebenwerdaer Schlosses, und weiter zum erfrischend schattigen Kurpark. Leider hat das Marionettenmuseum diesen Sommer geschlossen, nach einigen Zeremonien wurde uns jedoch der Schlüssel zum Turm ausgehändigt. Der Audioguide ist sehr liebevoll gemacht, es gibt eine Version für Kinder . Im Turm berichten Infotafeln von der Geschichte des Schlosses.
Nach einer Einkehr im originellen Cafè am Markt besuchten wir noch die ehemalige Fischervorstadt Stadtwinkel, wo die Barbara gewohnt haben soll. Dann mussten wir uns beeilen, weil die Busse zur weiteren Rundfahrt nahten.



